Atemphysiotherapie

Atemphysiotherapie

Die Atemphysiotherapie hilft Menschen mit akuten und chronischen Atemwegs- bzw. Lungenerkrankungen. Sie wird bei entsprechender Diagnosestellung vom Arzt verordnet und von der Krankenkasse erstattet. Die Atemphysiotherapie trägt entscheidend zur Erhaltung und Wiederherstellung einer bestmöglichen Atemfunktion bei, auch oder gerade wenn Sie Medikamente nehmen.

Folgende Krankheitsbilder behandeln wir



  • Mukoviszidose CF
  • COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen)
  • Asthma bronchiale
  • Bronchiektasie
  • Lungenfibrose
  • Lungenemphysem
  • Lungenentzündung Pneumonie
  • Patient vor und nach Lungentransplantation und Lungenoperation
  • Reizhusten
  • Pleuraerguß
  • Pneumothorax
  • Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH)
  • Primäre ziliäre Dysfunktion PZD, Katagenersyndrom
  • Stimmband-Dysfunktion VCD
  • Alpha1 Antitrypsinmangel
  • Bronchitis
  • Bronchiolitis
  • Dysfunktionale Atemstörungen
  • Lungentumor
  • Lungenembolie
  • Chronische und akute Hyperventilation
  • Infektvermeidung / Prophylaxe bei allgemeiner Immunsuppression
  • Chronische Sinusitiden- Sanierung der Schleimhäute der oberen Atemwege
  • Atemwegserkrankungen im Säuglings-und Kindesalter
  • Restriktive Erkrankungen der Atempumpe
  • Neuromuskuläre Erkrankungen
  • Post Op. Thoraxchirurgische Eingriffe

 

Die Atemphysiotherapie basiert auf den medizinischen Grundlagen von Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie. Sie orientiert sich an den individuellen funktionellen Störungen des Betroffenen. Unter Berücksichtigung von Begleiterkrankungen werden spezielle Behandlungstechniken differenziert und befundorientiert eingesetzt, um die Atmung zu verbessern.

Die Lunge sorgt für die lebenswichtige Sauerstoffaufnahme in unseren Körper. Durch ihre Lage können in ihr eine Vielzahl an Störungen und Erkrankungen auftreten. Die Atemphysiotherapie konzentriert sich daher auf die Reduzierung und Beseitigung von Problemen mit der Atmung wie Luftnot, Husten, Lungenüberblähung, Atemwegsverengung oder die Verlegung der Bronchien mit Schleim.

Für eine gut funktionierende Atmung ist neben einer gesunden Lunge auch eine funktionstüchtige Atempumpe wichtig. Diese besteht neben dem Nervensystem aus der Atemmuskulatur sowie den knöchernen und gelenkigen Anteilen von Brustkorb und Wirbelsäule. Im Verlauf einer chronischen Atemwegserkrankung kommt es langfristig zu einer zunehmenden Überlastung und Ermüdung der Atemmuskulatur sowie zu Versteifungen des Brustkorbs. Ein wichtiger Fokus unserer Therapie wird deshalb auch auf die Erhaltung und Verbesserung einer ökonomischen Atempumpfunktion gelegt.

Atemphysiotherapie ist ein sehr spezialisierter Bereich der Physiotherapie und wird in Zukunft wegen der zunehmenden Umweltbelastung stärker nachgefragt werden. Sie stellt aufgrund der Komplexität große Ansprüche an den Therapeuten. Nur durch spezielle Fortbildungen und regelmäßige interne Schulungen ist es möglich, auf hohem Niveau funktionelle Störungen der Atmungsorgane zu erkennen und gezielt zu behandeln.


Unser Behandlungsziel ist die Verbesserung der Lebensqualität bei Erkrankungen der Lunge und der Atemwege. Im Verlauf der Therapie werden Patienten durch erlernte Selbsthilfetechniken in die Lage versetzt, Symptome wie Atemnot, quälenden, ineffektiven Husten, zähen Schleim und Lungenüberblähung eigenständig zu kontrollieren. Dabei versuchen wir durch Aufklärung ein Verständnis der vorliegenden Pathophysiologie und des Krankheitsverlaufes zu erreichen.

Unsere Befundaufnahme besteht aus einer körperlichen Untersuchung und einem intensiven Erstgespräch. Dabei werden Symptome, Störungen und krankheitsbezogene Alltagsprobleme aus Ihrer Patientensicht besprochen.
Unter zusätzlicher Einbeziehung der ärztlichen Diagnostik (LUFU, CT, RÖ) ergibt sich ein Gesamtbild der Problematik. Dies stellt die Grundlage unserer individuellen Atemphysiotherapie dar. Deshalb möchten wir Sie bitten, zu ihrem ersten Termin zusätzlich zum Rezept möglichst einen aktuellen Arztbrief und (falls vorhanden) Röntgen-, CT-, MRT- Bilder und eine Lungenfunktionsdiagnostik (LUFU) mitzubringen.

Bei schweren chronischen Lungenerkrankungen ist Lungengewebe unveränderbar geschädigt. Die therapeutische Zielsetzung kann hier also nicht mehr eine vollständige Heilung sein. Bei diesen Erkrankungen zielt unsere Behandlung auf eine Verbesserung der Lebensqualität durch das Erlernen von Selbsthilfe- und Kompensationstechniken zur Minderung von Folgeschäden und Folgestörungen. Diese können beispielsweise sein: Ansammlung von zähem, infektiösem Schleim in den kleinen Atemwegen und den Alveolen, dynamische Überblähung bei Elastizitätsverlust der Lunge, Überforderung der Atemmuskulatur, Versteifung des Brustkorbes, Kraftminderung der Skelettmuskulatur und ein Abbau der allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit. Atemphysiotherapie trägt dazu bei die krankheitsbezogene Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die Beschwerden zu lindern und die Leistungsfähigkeit zu steigern.

 

Beispiele für Teilziele der Atemphysiotherapie:

  • Erlernen effektiver Reinigungstechniken der Atemwege auch als Selbsthilfe mit
    – Verflüssigung eines zähen Sekretes
    – Mobilisation von festsitzendem Bronchialsekret in peripheren Atemwegen
    – Unterstützung des Sekrettransportes in zentrale Atemwege
  • Effektive Hustentechniken zur Erleichterung des Abhusten
  • Erlernen von Selbsthilfetechniken zur Hustenreizdämpfung und Hustenvermeidung
  • Senkung des Intrathorakalen Gasvolumens (Lungen-Überblähung) bei obstruktiven Lungenerkrankungen
  • Erlernen einer angepassten PEP-Atmung mit körpereigenen- und Fremdstenosen bei Atemwegsobstruktion
  • Minderung von Atemnot und dynamischer Überblähung bei Alltagsbelastungen
  • Anregung und Pflege der physiologischen Selbstreinigungsmechanismen (MCC) der großen Atemwege
  • Pflege der oberen Atemwege mit Minderung einer chronischen Schleimhautschwellung
  • Umstellung des Atemmusters von Mund- auf Nasenatmung
  • Umstellung des Atemmusters von bevorzugter Brustkorbatmung auf Zwerchfellatmung bei dysfunktioneller Atmung und Asthma
  • Wiederherstellung adäquater atemsynchroner Stimmlippenbewegungen bei VCD
  • Belüftung minder belüfteter Lungenareale
  • Verringerung der Atemarbeit bei restriktiven Atemerkrankungen durch Mobilisation und Detonisierung muskuloskelettaler Anteile der Atempumpe
  • Erhalt / Verbesserung der Brustkorbbeweglichkeit
  • Verbesserung der Trainingszustandes der Atemmuskulatur
  • Verbesserung von Kondition und Trainingszustand der Skelettmuskulatur insbesondere der Beinmuskulatur
  • Erlernen von energiesparenden Strategien bei Durchführung körperlicher Aktivitäten im täglichen Lebens bei Patienten mit Diffusionsstörungen und Rechtsherzinsuffizienz
  • Allgemeine Entspannung
  • Alle Ziele werden mit angemessenen Selbsthilfetechniken erlernt
  • Wenn möglich langfristig: Reduzierung des Arzneimittelbedarfs?

 


Beispiele für Hinweise auf Atemwegs- und Lungenerkrankungen:

  • Ich leide zunehmend an Atemnot.
  • Ich habe das Gefühl, nicht richtig durchatmen zu können oder zu wenig Luft zu bekommen.
  • Meine körperliche Belastbarkeit ist durch Atemnot zunehmend reduziert (z.B. beim Treppensteigen, bei schellem Gehen, bei Hausarbeit).
  • Ich leide unter Atemnot auch schon in Ruhe oder in der Nacht.
  • Ich oder mein Umfeld nehmen pfeifende oder brummende Atemgeräusche wahr.
  • Ich leide an Reizhusten.
  • Ich produziere vermehrt zähen Schleim beim Husten.
  • Ich kann den Schleim nur mit großer Anstrengung abhusten.

 

Wenn Sie an Atemproblemen leiden, kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt.
Vereinbaren Sie mit uns einen Termin für ein ausführliches Erstgespräch. Durch die enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Fachärzten und pneumologischen Kliniken können wir Ihnen entsprechende Wege aufzeigen und Kontakte vermitteln.

 

I. Aufklärung und Beratung

Der erste Schritt der Behandlung ist die Aufklärung des Patienten über die physiologischen Zusammenhänge der Atmungsorgane. Damit soll ein Verständnis über den Körper und die damit verbundenen Beschwerden vermittelt werden. Die Lunge besitzt eine riesige Austauschfläche und steht mit dieser Fläche zu jedem Zeitpunkt unseres Lebens in direktem Kontakt mit der Außenwelt. Erst wenn der Patient über entsprechende Zusammenhänge informiert ist und sie versteht, kann er mit den Beschwerden besser umgehen und diese gezielt beeinflussen.

 

II. Medikamentöse Therapie und atemtherapeutische Hilfsmittel

Die medikamentöse Therapie ist Aufgabe des Arztes, genauso wie die Verordnung von atemtherapeutischen Hilfsmitteln (z.B. Inhalationsgerät).

Da die Medikamente hauptsächlich in der Lunge bzw. den Atemwegen ihre Wirkung entfalten sollen, werden zu einem großen Anteil Dosieraerosole verordnet. In der Therapie wird die optimale Handhabung und Anwendung vermittelt bzw. überprüft.

 

Eine elementare Rolle in der Atemtherapie spielt die Feuchtinhalation mit Hilfe eines medizinischen Inhalationsgerätes. Die Schleimhäute der Atemwege werden dadurch feucht gehalten und Medikamente können effektiv an Ort und Stelle in die Lunge gebracht werden.

Dazu wird die optimale Handhabung und die zwingend notwendige Hygiene und Desinfektion in der Behandlung vermittelt.

In der Praxis verfügen wir über eine Vielzahl von atemtherapeutischen Hilfsmitteln im Sinne von PEP-Geräten sowie oszillierender PEP-Geräten, Sauerstoffkonzentrator Kompressoren.

Trainingsgeräten…

 

III. Atemphysiotherapeutische Techniken

Aufgrund der Komplexität der Atmungsorgane ist nicht nur die Anwendung von speziellen Techniken wichtig sondern auch deren gezielte Auswahl, abgestimmt auf das jeweilige vorliegende Problem.

 

Durch die Zusammensetzung unseres Therapeutenteams mit einem großen Teil an aktiven Dozenten besteht ein intensiver Austausch. Spezifische atemtherapeutische Techniken werden permanent weiterentwickelt und optimiert.

 

Die Therapie verbessert die Atemwahrnehmung, verhindert Schonatmung sowie krankheitsbedingter ungünstige Atemformen, wie beispielsweise angestrengtes forcierte Mundatmung, Pressatmung und uneffektiver Husten. Die Atmung wird in Ruhe und unter Belastung bewusst gemacht, analysiert und im Bedarfsfall korrigiert.

In der Therapie wird zudem das Erlernen einer realistischen Selbsteinschätzung der momentanen körperlichen Leistungsfähigkeit vermittelt.

 

Eine Auswahl der Techniken:

  • Techniken zur Reinigung der Atemwege (z.B. modifizierte autogene Drainage, Rota-Kom-PEP-Technik)
  • Entblähende Techniken bei
  • Schulung eines korrekten Inhalationsmusters
  • Umstellung des Atemmusters bei dysfunktionalen Atemstörungen
  • Techniken zur Verbesserung der Lungenbelüftung und der Atmung (z.B. Reflektorische Atemtherapie)
  • Techniken zur Kräftigung der der Atemmuskulatur
  • Techniken zur Kräftigung der Skelettmuskulatur insbes. Der orthostatischen Beinmuskulatur
  • Entspannungstechniken (z.B. Massage der überlasteten Atemmuskulatur)


Die autogene Drainage wurde von Jean Chevaillier entwickelt und von Frau Rita Kieselmann als modifizierte autogene Drainage abgewandelt. Das Ziel dieser Therapieform ist es den Schleim aus der Lunge zu entfernen. Diese Technik besteht aus drei Phasen. In der ersten Phase wird langsam und gleichmäßig tief eingeatmet. Nach einer aktiv gehaltenen Pause entweicht die Luft rein passiv durch die in der tiefen Einatmung aufgebaute Spannung im Brustkorb und dem Bauch. Am Ende dieser passiven Ausatemphase schließt sich die aktive Ausatmung an, bei der unbedingt gegen einen Widerstand geatmet werden muss um ein kollabieren der Atemwege zu vermeiden. Diese Phase wird oft mit Hilfsmitteln der Atmung wie dem Flutter oder dem Cornet kombiniert.

Das Erlernen dieser Selbsthilfetechnik ist elementar wenn sich Sekret bzw. Schleim in der Lunge befindet. Sie ist für die Lunge und das Herz-Kreislaufsystem deutlich schonender als ein normales Husten.


Bei der Reflektorischen Atemtherapie beobachtet der Therapeut die jeweils individuellen Atembewegungen des Patienten. In den Bereichen an denen wenig, bzw. überhaupt keine Atembewegung stattfindet werden durch spezielle Griffe deutliche Atemreize gesetzt. Auf diese Technik reagiert der Körper reflektorisch mit einer tieferen Einatmung. So gelingt es die Atmung wieder zu harmonisieren und die entsprechenden Lungenareale besser zu belüften.


Festes Sekret oder Schleim in der Lunge ist der ideale Nährboden für Keime. Oberstes Ziel ist es das Sekret aus der Lunge zu befördern. Zum Lösen und verflüssigen des Schleimes ist die Inhalation mit speziellen Inhalationsgeräten das Mittel der Wahl. Die Lösung im Inhalationsgerät wird entsprechend fein zerstäubt damit sie in die feinsten und kleinsten Bereiche der Lunge gelangt. Aus diesem Grund arbeiten wir mit dem führenden Hersteller für Inhalationsgeräte zusammen und verfügen in der Praxis über die neuesten Geräte. Im Bedarfsfall können auch bestimmte Medikamente direkt vor Ort inhaliert werden. Aufgrund der besseren Verträglichkeit und der zusätzlichen Befeuchtung der Atemwege ist diese Inhalationsform den Sprays und der Pulverinhalation überlegen. Zur Inhalationstherapie gehört auch die Einweisung in die vom Arzt verschriebenen Geräte und die damit verbundenen Hygienemaßnahmen.


Entspannungstechniken können sich einerseits auf die Psyche, andererseits auch auf den Körper selbst beziehen.
Wer schon einmal unter Atemnot gelitten hat kann nur zu gut nachvollziehen welch großer psychischer Stress damit verbunden ist. Durch diesen Stress verbraucht der Körper ein Vielfaches mehr an Sauerstoff und ein Teufelskreislauf entsteht. Durch eine gezielte Analyse und Aufklärung gelingt es unseren Patienten besser mit der Atemnot umzugehen und sie durch mentale Entspannungstechniken und bewusstes Atmen positiv zu beeinflussen.
Der körperliche Stress besteht in einer Überlastung der Atemhilfsmuskulatur. Was anfangs nur als Kompensationsmechanismus des Körpers aufgrund der Atemnot entstanden ist führt auf längere Zeit zu einer chronischen Überlastung der Muskulatur. Je nach Muskelart verkürzt sich diese oder es entsteht eine Muskelschwäche.
Nach gezielter Analyse der Kompensationsstrategien der betroffenen Muskeln werden diese entweder speziell gekräftigt, oder durch Massage- und Dehntechniken zum Entspannen gebracht.

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